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06.11.2011

Ein Traum wurde wahr: New York Marathon 2011 – A must-have

Bereits im Oktober 2010 hatte ich mich über bunert-Sportreisen (Duisburg) für den New York Marathon 2011 angemeldet. Burkhard würde mich auf der Reise begleiten. Das Jahr ging schnell vorbei. Immer weiter konkretisierte sich die Planung. Verletzungsfrei bleiben, das war mein großer Wunsch. Ab Anfang August Beginn der speziellen Marathonvorbereitung. Im September dann eine Informationsveranstaltung in der Wedau. Meine Vorfreude war sehr groß. Doch leider behinderte meine Rippenprellung vom Berlin-Marathon (Inlineskating) Ende September die geplante Marathonvorbereitung. Aber ich biss mich durch. Nie schmerzfrei während des Trainings, aber dennoch zuversichtlich war ich nach jeder weiteren Trainingseinheit.

Die Abreise war am 3. November, donnerstags vor dem New York Marathon am darauf folgenden Sonntag. In der Abflughalle lauter Marathonis mit Angehörigen. Einige davon hatten wie wir Anschlussreisen geplant. Wir wollten weiter zu unserer Tochter Lavinia nach San Diego Kalifornien. Über bunert-Sportreisen war alles bestens organisiert. Ein Bus stand am Flughafen in New York bereit und brachte uns zu den einzelnen Hotels. Wir wohnten im Stadtteil Queens. Die eingeschlossene Metrokarte ermöglichte uns perfekte Verbindungen in die City.

Freitags galt es die Startunterlagen abzuholen. Wir waren gewarnt, es kann zwei bis drei Stunden dauern. Aber weit gefehlt. Bereits etwas vor der offiziellen Öffnungszeit des Messegeländes erhielten wir Einlass. Natürlich wurde jeder kontrolliert. Jeder musste seine Startunterlagen mit ID persönlich abholen. Dank zahlreicher Volunteers erhielt ich schnell meine Startunterlagen. Ein erhebendes Gefühl! Burkhard dokumentierte alles per Kamera. Ein großer asics-Stand bot jede Menge Laufbekleidung mit New York-Marathon-Aufdruck an. Teilnehmer und Nicht-Teilnehmer griffen zum Teil reichlich zu. Ich erstand eine neue, im Winter gut sichtbare gelbe Laufjacke. Außerdem deckte ich mich am Stand von Powerbar mit bewährtem Gel ein, denn es gibt in New York an der Strecke nur Wasser, Gatorade Sportgetränk und bei Meile 18 Powerbar Gel. Ich wollte selber versorgt sein.

In B. B. Kings Bar auf der 42nd Street (Nähe Broadway) Kick-off-Veranstaltung vom Reiseveranstalter. Wir erhielten letzte Informationen zum Transfer zum Start auf Staten Island und zum Lauf. Herr Prof. Dr. Thomas Wessinghage, selber Teilnehmer, gab noch Tipps zur persönlichen Laufvorbereitung und zum Verhalten während und nach dem Lauf.

Den Samstag nutzte ich für einen kurzen Lauf durch Queens. Außerdem besichtigten wir den Zielbereich im Central Park. Das empfehle ich jedem, der New York läuft. Die Stimmung ist schon toll, man nimmt vieles wahr, was man am Renntag sicher nicht aufnimmt. Ansonsten war ich trotz Sight-Seeings so wenig wie möglich auf den Beinen und nach allen Laufvorbereitungen früh im Bett, denn der Transferbus sollte die Läufer am Sonntagmorgen schon um 6:00 Uhr abholen.

Das frühe Aufstehen am Renntag fiel sehr leicht. Der Jetlag hilft – außerdem die seit Tagen erhöhte Anspannung. Nach einer Tasse Kaffee und einem Bagel startete ich mit allem was das Warten im Starbereich verbessern sollte zum Treffpunkt. Der Bus kam und startete pünktlich nach Staten Island. Ruhige, abwartende Stimmung im Bus. New York präsentierte sich unter der aufgehenden Sonne bei perfektem Laufwetter – it can't be better! Die Skyline von Manhattan, ein unvergesslicher Blick. Leider aus dem fahrenden Bus nicht zufriedenstellend zu fotografieren – aber unvergesslich!

Im Startbereich war alles super organisiert, auch hier hunderte von Volunteers. Einlass erhielt nur, wer sich mit Startnummer legitimieren konnte. Ich orientierte mich zu meinem „green startvillage“. Dort angekommen sicherte ich mir zunächst einen „Liegeplatz“. Mit meiner aus Deutschland im Koffer mitgebrachten Styroporplatte war ich „ganz weit vorn“. Bei 5 Grad musste ich noch etwa drei Stunden bis zum Start warten. Meine alte, wärmende Kleidung bewährte sich. Schon bald schien die Sonne direkt auf meinen Lagerplatz. Eine Kanadierin neben mir „bewachte“ meinen Platz, als ich mir mein Frühstück organisierte. Es gab Tee, Kaffee, Bagels, Riegel und Obst. Über mehrsprachige Lautsprecheransagen war man immer über alle Aktivitäten wie Kleiderbeutelabgabe, Startaufstellung usw. informiert. Die drei Stunden Wartezeit waren sehr kurzweilig. Es war hochinteressant, wie einzelne Läufer oder Gruppen sich verhielten und vorbereiteten oder was sie als Ausstattung mit in das Village gebracht hatten. Allmählich ging es los. Die erste Startwelle mit 15.000 Läuferinnen und Läufern (Wave 1) durfte ab 8:20 Uhr in die Corals (Käfige). Auf Grund meiner Zeitvorgabe war ich in der ersten Startwelle. Zum Glück, denn sonst hätte man noch bis zu einer Stunde länger warten müssen. Auf dem Weg zum Coral standen große Container. Dahinein warf man seine alte Bekleidung für wohltägige Zwecke. So lange wie möglich behielt ich meine Sachen an. Gegen 9:00 Uhr wurden wir zum Start direkt am Fuß der Verranzano Narrow Bridge geführt. Die Brücke hat zwei Etagen. Ich musste auf Grund meiner grünen Farbe der Startnummer leider in der unteren Etage starten.

Dann endlich wurde es ernst. Der Bürgermeister New Yorks hielt eine kurze Ansprache. Die Top-Läufer und Läuferinnen wurden vorgestellt, es ertönte die amerikanische Nationalhymne, dann um 9:40 Uhr der Startschuss aus einer Kanone und gleichzeitig das Lied „New York, New York“ von Frank Sinatra. Das war Gänsehautgefühl pur – unvergesslich. Schon nach drei Minuten war ich an der Startlinie. Der Lauf direkt auf die Brücke war atemberaubend. Den Blick auf Manhattan und den Hafen habe ich mehrfach fotografiert.

Mein geplantes Lauftempo zwischen 5:15er und 5:30er Schnitt konnte ich bald einhalten. Der New York-Marathon-erfahrene Jörg Bunert (24 Teilnahmen, davon 10-mal bester Deutscher mit 9 Endzeiten unter 2:30 h) vom gleichnamigen Reiseunternehmen riet uns, anfangs Körner zu sparen für die letzten ansteigenden Abschnitte im Cental Park. Er sollte Recht behalten. Mitten auf der Brücke passierten wir das erste Meilenschild. Dann ging es nach Brooklyn hinunter. Bereits weit vor dem Erreichen des Festlands konnten wir die Stimmung unter den Zuschauern und deren Anfeuerungsrufe hören. Entlang fast der gesamten Strecke ein fantastisches Publikum – unbeschreiblich, das muss man erleben. Nur im Stadtteil Williamsburg bei Meile 11 war es plötzlich still. Keine Anfeuerungsrufe. Wir waren vorgewarnt. In diesem Stadtteil New Yorks leben streng orthodoxe Juden. Die guckten zwar mal vom Bürgersteig auf die Straße oder versuchten die Straße zu überqueren. Aber dieses Unternehmen musste scheitern. Zu viele Läufer waren auf den breiten Straßen unterwegs.

Sobald wir in Queens angelangten (bei Meile 14,5) war die Stimmung wieder toll. Angefeuert wurde jeder. Entweder man erkannte Angehörige oder Freunde, bejubelte Landsmänner und –frauen, erkennbar an Nationaltrikots oder sonstigen Merkmalen, besonderen Applaus durch Zurufe erfuhren gehandikapte Sportler wie Rollstuhlfahrer, Handbiker und sogar Blinde, die von Läufern eskortiert wurden. Viele Teilnehmer liefen in Shirts mit speziellen Aufdrucken für diesen Marathon, sei es der eigene Name, die Nationalität, Lauf als Gedächtnislauf für… oder Lauf gegen Diabetes und Krebs und so weiter. Für mich als Läuferin waren diese Kilometer wirklich kurzweilig. Es gab so viel zu erleben, zu sehen, Atmosphäre aufzunehmen, die Versorgungsstellen nicht zu verpassen, nicht zu stolpern, denn der Asphalt in New York ist nicht immer sehr eben. Außerdem brauchte ich schon nach wenigen Kilometern ein Dixi-Klo. Diese standen bei den zahlreichen Getränkestationen. Beim dritten Versuch hatte ich Glück, die Schlangen waren nicht so lang.

Die Stimmung wurde angeheizt von 130 Bands jeder Art entlang der Strecke. Man kann sagen, Party von Kilometer 1 bis 42,2. Bei Kilometer 25, nachdem wir die Queensboro Brücke, die es in sich hat, überquert hatten, erreichten wir Manhattan. Ein weiterer Stimmungshöhepunkt war uns angekündigt. Und so war es auch. Dann hinauf die endlos erscheinende 1st Avenue bis in die Bronx. Das Publikum und Cheerleader standen weiter hinter den Läufern. Einige Querstraßen und wieder eine Brücke, ich erreichte die 5th Avenue. Endlos geradeaus, die Wolkenkratzer und Appartementhäuser der wohlhabenden Bevölkerung vor und neben uns. Immer wieder hielt ich die Kamera vor mich oder zur Seite um auch die Häuserschluchten im Bild festzuhalten.

Dann endlich der Einlauf in den Central Park. Ich wusste von der Streckenbesichtigung am Samstag, dass noch gut zwei Meilen zu laufen sind. Unbeschreiblich die Zuschauermengen und Zurufe, das Jubeln. In mir stieg ein unbeschreibliches Gefühl hoch, was mich weiter bis ins Ziel begleitete. Emotion pur! Dann die letzte Kurve auf den Zielschluss, vorbei an allen Nationalflaggen und Zuschauerrängen. Dann der Zieldurchlauf – I did it!! Mit meiner Zeit von 3:49:02 h nach gelaufenen 42,9 km (man trifft nie die Ideallinie), inklusive fotografieren und Dixi-Klo, auf dieser anspruchsvollen Strecke mit 400 Höhenmetern bin ich höchst zufrieden. Es hat Spaß gemacht! Jeder Finisher erhielt eine tolle Medaille umgehängt und – ganz wichtig – eine wärmende Folie. Versorgungsbeutel wurden gereicht, Fotos geschossen. In unbeschreiblicher Atmosphäre bewegten sich die Finisher langsam weiter zu den UPS-LKW’s, in denen die Kleiderbeutel vom Start zum Ziel transportiert wurden. Einigen Läufern ging es nicht so gut. Sie wurden direkt aus der Menge genommen und ärztlich versorgt. Nachdem ich wieder trockene Kleidung angezogen hatte, schlug ich mich zur nächsten Metrostation durch und fuhr zurück zum Hotel – total glücklich und zufrieden.

Mein Fazit: Die Reise hat sich gelohnt. New York Marathon ist zu empfehlen! Ein unvergessliches, tolles Erlebnis.

Maria Scherf

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